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Windows 10 Support-Ende 2025: Chancen für eine strategische IT-Modernisierung

Lesezeit: 12-15 Minuten


Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Das Windows 10 Support-Ende als Wendepunkt

  2. Was bedeutet das Support-Ende konkret für Unternehmen?

  3. Die Risiken veralteter Betriebssysteme

  4. Option 1: Upgrade auf Windows 11 – Anforderungen und Herausforderungen

  5. Option 2: Cloud-Migration als strategische Alternative

  6. Die versteckten Kosten beim Festhalten an veralteter Technologie

  7. Windows 10 Support-Ende als Chance für die digitale Transformation

  8. Strategischer Migrationsplan: So gelingt der Umstieg

  9. Cloud-Lösungen vs. lokale Systeme: Ein Kostenvergleich

  10. Sicherheit nach dem Support-Ende: Was ist zu beachten?

  11. Wie ein Managed Service Provider den Übergang erleichtert

  12. Fazit: Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen

  13. FAQ zum Windows 10 Support-Ende


Einleitung: Das Windows 10 Support-Ende als Wendepunkt

Am 14. Oktober 2025 erreicht Windows 10 das Ende seines Lebenszyklus. Microsoft wird dann keine regelmäßigen Sicherheitsupdates mehr bereitstellen, was für Unternehmen weitreichende Konsequenzen hat. Doch statt diese Veränderung als Belastung zu sehen, bietet sie eine strategische Chance: Die Möglichkeit, Ihre IT-Infrastruktur grundlegend zu überdenken und zukunftssicher aufzustellen.

Für kleine und mittelständische Unternehmen stellt sich nun die Frage: Einfach auf Windows 11 upgraden oder die Gelegenheit nutzen, um die IT-Infrastruktur umfassender zu modernisieren? Welche Risiken und Chancen bieten die verschiedenen Ansätze? Und wie kann dieser Umbruch genutzt werden, um wettbewerbsfähiger und effizienter zu werden?

In diesem umfassenden Leitfaden beleuchten wir alle wichtigen Aspekte rund um das Windows 10 Support-Ende und zeigen auf, wie Sie diese Herausforderung in einen strategischen Vorteil für Ihr Unternehmen verwandeln können.


Was bedeutet das Support-Ende konkret für Unternehmen?

Wenn Microsoft den Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 einstellt, hat das tiefgreifende Auswirkungen auf den Betrieb von Unternehmens-IT:

Ende der Sicherheitsupdates

Der kritischste Punkt ist das Ende regelmäßiger Sicherheitsupdates. Microsoft wird keine Patches mehr für neu entdeckte Sicherheitslücken bereitstellen. Bei einer durchschnittlichen Entdeckungsrate von 55 neuen Windows-Sicherheitslücken pro Monat entsteht so ein erhebliches Risikopotenzial.

Keine technische Unterstützung

Microsoft wird keinen technischen Support mehr für Windows 10-bezogene Probleme anbieten. Unternehmen müssen bei auftretenden Problemen eigene Lösungen finden.

Keine Funktionsupdates

Es werden keine neuen Funktionen oder Verbesserungen mehr entwickelt. Während Wettbewerber von modernen Features profitieren, bleiben Windows 10-Systeme auf dem Stand von 2025.

Kompatibilitätsprobleme

Mit der Zeit werden immer mehr Software-Anbieter ihre Anwendungen nicht mehr für Windows 10 optimieren oder testen. Das führt zunehmend zu Kompatibilitätsproblemen mit neuerer Software.

Compliance-Risiken

Unternehmen in regulierten Branchen riskieren die Nichteinhaltung von Compliance-Anforderungen, die den Einsatz supporteter Betriebssysteme vorschreiben. So fordern beispielsweise PCI-DSS für Kreditkartenzahlungen und verschiedene Branchenstandards im Gesundheitswesen explizit aktuelle, vom Hersteller unterstützte Betriebssysteme.

Extended Security Updates (ESU) als teure Übergangslösung

Microsoft wird voraussichtlich wie bei Windows 7 kostenpflichtige "Extended Security Updates" anbieten. Diese sind jedoch:

  1. Teuer (bei Windows 7 stiegen die Kosten pro Jahr erheblich an)

  2. Zeitlich begrenzt (typischerweise auf 3 Jahre)

  3. Enthalten nur kritische Sicherheitsupdates, keine Funktionsupdates oder Bugfixes

Extended Security Updates sind als Übergangslösung gedacht, nicht als langfristige Strategie. Die Kosten für diese Updates können schnell die Investition in eine moderne Alternative übersteigen.


Die Risiken veralteter Betriebssysteme

Der Betrieb von Systemen ohne Herstellersupport birgt erhebliche Risiken, die weit über das offensichtliche Sicherheitsrisiko hinausgehen:

Cybersicherheitsrisiken

Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Ohne regelmäßige Sicherheitsupdates werden Windows 10-Systeme zunehmend anfällig für Cyberangriffe. Nach dem Support-Ende werden Kriminelle gezielt nach Schwachstellen in Windows 10 suchen, da sie wissen, dass diese nicht mehr behoben werden.

Statistik: Nach dem Support-Ende von Windows 7 stieg die Zahl der erfolgreichen Angriffe auf nicht-aktualisierte Systeme um 37% innerhalb der ersten sechs Monate.Datenschutzvorfälle und Regulatorische Strafen

Datenschutzvorfälle aufgrund von Sicherheitslücken können empfindliche Strafen nach sich ziehen. Nach der DSGVO können Bußgelder bis zu 4% des weltweiten Jahresumsatzes oder 20 Millionen Euro betragen.

Versicherungsschutz

Immer mehr Cyber-Versicherungen schließen Schäden, die durch nicht-supportete Betriebssysteme entstehen, explizit vom Versicherungsschutz aus oder erhöhen die Prämien erheblich.

Produktivitätsverluste

Ältere Betriebssysteme werden mit der Zeit langsamer und instabiler, was zu Produktivitätsverlusten führt. Mitarbeiter verbringen mehr Zeit mit dem Warten auf langsame Systeme oder der Behebung von Problemen.

Eingeschränkte Funktionalität

Neue Hardware und Software wird möglicherweise nicht mehr mit Windows 10 kompatibel sein. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, neue Technologien zu nutzen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fachkräfte-Herausforderung

Für junge IT-Fachkräfte ist die Arbeit mit veralteten Betriebssystemen wenig attraktiv. Dies kann die Rekrutierung und Bindung von IT-Talenten erschweren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Risiken mit der Zeit nicht gleichbleiben, sondern exponentiell zunehmen. Je länger ein nicht-supportetes Betriebssystem im Einsatz ist, desto größer werden die Sicherheitslücken und desto wahrscheinlicher werden erfolgreiche Angriffe.


Option 1: Upgrade auf Windows 11 – Anforderungen und Herausforderungen

Für viele Unternehmen scheint der naheliegendste Weg das Upgrade auf Windows 11 zu sein. Doch dieser Pfad ist mit einigen Herausforderungen verbunden:

Hardwareanforderungen

Windows 11 stellt deutlich höhere Anforderungen an die Hardware als sein Vorgänger:

  1. Prozessor: 1 GHz oder schneller mit mindestens 2 Kernen auf einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor

  2. RAM: Mindestens 4 GB

  3. Speicherplatz: Mindestens 64 GB

  4. Systemfirmware: UEFI, Secure Boot-fähig

  5. TPM: Trusted Platform Module (TPM) Version 2.0

  6. Grafikkarte: DirectX 12 kompatibel mit WDDM 2.0 Treiber

  7. Anzeige: Größer als 9 Zoll mit HD-Auflösung (720p)

  8. Internetverbindung: Für die Ersteinrichtung und Updates

Besonders die TPM 2.0-Anforderung stellt für viele ältere, aber ansonsten noch funktionsfähige Unternehmensgeräte eine Hürde dar. Nach unserer Erfahrung erfüllen durchschnittlich nur 60-70% der in KMUs eingesetzten Business-PCs, die älter als 4 Jahre sind, diese Anforderung.

Kompatibilitätsprobleme

Bestimmte ältere Software oder spezialisierte Branchenlösungen funktionieren möglicherweise nicht einwandfrei unter Windows 11. Vor einem Upgrade ist ein umfassender Kompatibilitätscheck aller geschäftskritischen Anwendungen unerlässlich.

Schulungsbedarf

Windows 11 bringt eine überarbeitete Benutzeroberfläche mit sich. Mitarbeiter benötigen Zeit, um sich an die Änderungen zu gewöhnen, was kurzfristige Produktivitätseinbußen zur Folge haben kann.

Kosten der Umstellung

Die Kosten für ein Windows 11 Upgrade umfassen:

  1. Hardware-Ersatz für nicht-kompatible Geräte

  2. Lizenzkosten (falls nicht durch bestehende Volumenlizenzen oder Microsoft 365 abgedeckt)

  3. Arbeitszeit für die Durchführung der Upgrades

  4. Schulungskosten

  5. Kosten für Anwendungsanpassungen

Für ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern können die Gesamtkosten einer Windows 11 Migration schnell im fünfstelligen Bereich liegen, besonders wenn Hardware-Erneuerungen erforderlich sind.

Implementierungsherausforderungen

Die Umstellung auf Windows 11 erfordert sorgfältige Planung:

  1. Inventarisierung und Kompatibilitätsprüfung der bestehenden Hardware

  2. Identifikation und Test geschäftskritischer Anwendungen

  3. Entwicklung eines Roll-out-Plans mit minimalen Betriebsunterbrechungen

  4. Datensicherung und Migrationsplanung

  5. Update von Gruppenrichtlinien und Sicherheitskonfigurationen

Trotz dieser Herausforderungen kann ein Upgrade auf Windows 11 für bestimmte Unternehmen der richtige Weg sein – insbesondere für solche mit neuerer Hardware und einfachen IT-Anforderungen. Für viele Unternehmen bietet jedoch die zweite Option strategisch größere Vorteile.



Option 2: Cloud-Migration als strategische Alternative

Anstatt den direkten Weg des Betriebssystem-Upgrades zu gehen, bietet das Windows 10 Support-Ende eine ideale Gelegenheit, einen strategischen Wechsel zu modernen Cloud-Lösungen zu vollziehen.

Der Cloud-First Ansatz

Ein Cloud-First Ansatz bedeutet, dass Anwendungen und Dienste bevorzugt in der Cloud betrieben werden, anstatt auf lokalen Geräten. Dies bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem traditionellen Modell:

  1. Geräteunabhängigkeit: Mitarbeiter können von jedem Gerät mit einem modernen Browser auf ihre Arbeitsumgebung zugreifen

  2. Automatische Updates: Software wird zentral aktualisiert, ohne dass lokale Installationen notwendig sind

  3. Verbesserte Zusammenarbeit: Cloud-Lösungen bieten fortschrittliche Kollaborationsfunktionen

  4. Skalierbarkeit: Ressourcen können flexibel an den Bedarf angepasst werden

  5. Kosteneffizienz: Wandlung von Investitionskosten (CAPEX) zu Betriebskosten (OPEX)

Virtualisierungslösungen als Brücke zur Cloud

Für Unternehmen, die auf bestimmte Windows-Anwendungen angewiesen sind, bietet die Desktop-Virtualisierung einen eleganten Übergang:

Virtual Desktop Infrastructure (VDI)

Mit VDI-Lösungen wie Citrix Virtual Apps and Desktops oder Microsoft Azure Virtual Desktop können Windows-Desktops in der Cloud betrieben werden. Benutzer greifen über einen Client oder Webbrowser darauf zu, unabhängig vom lokalen Betriebssystem. Die Vorteile:

  1. Zentrale Verwaltung und Updates des Betriebssystems

  2. Unterstützung älterer Anwendungen in einer modernen Infrastruktur

  3. Flexibler Zugriff von verschiedenen Endgeräten, auch Tablets und Dünn-Clients

  4. Kosteneffizienter Einsatz von Rechenressourcen

Desktop as a Service (DaaS)

DaaS geht noch einen Schritt weiter als VDI, indem die gesamte Desktop-Infrastruktur als vollständig verwalteter Service angeboten wird. Der Anbieter kümmert sich um Wartung, Updates und Sicherheit, während Unternehmen einen zuverlässigen, modernen Desktop-Dienst nutzen können.

Alternative Endgerätelösungen

Der Wechsel zu Cloud-basierten Lösungen eröffnet auch neue Möglichkeiten bei der Endgerätewahl:

  1. Thin Clients: Kostengünstige, wartungsarme Endgeräte, die hauptsächlich für den Zugriff auf Cloud-Dienste konzipiert sind

  2. Chromebooks: Günstige, sichere Alternative zu Windows-Laptops für browserbasierte Arbeitsumgebungen

  3. Moderne Tablets: Mit entsprechender Peripherie als vollwertige Arbeitsgeräte für Cloud-Anwendungen nutzbar

Diese Alternativen bieten oft längere Lebenszyklen, geringere Wartungskosten und ein höheres Sicherheitsniveau als traditionelle PCs.

Der hybrid Cloud-Ansatz

Nicht alle Unternehmen können oder wollen vollständig in die Cloud migrieren. Ein hybrider Ansatz ermöglicht eine schrittweise Migration:

  1. Geschäftskritische Anwendungen mit besonderen Anforderungen bleiben lokal

  2. Standard-Produktivitätsanwendungen werden in die Cloud verlagert

  3. Desktop-Virtualisierung schafft eine Brücke zwischen beiden Welten

Dieser pragmatische Ansatz ermöglicht es, die Vorteile der Cloud zu nutzen, ohne bestehende Infrastrukturen komplett zu ersetzen.



Die versteckten Kosten beim Festhalten an veralteter Technologie

Viele Unternehmen unterschätzen die wahren Kosten, die mit dem Betrieb veralteter Technologie verbunden sind. Diese gehen weit über die offensichtlichen Ausgaben hinaus:

Direkte Kosten

  1. Extended Security Updates (ESU): Wenn Microsoft wie bei Windows 7 kostenpflichtige Sicherheitsupdates anbietet, steigen die Kosten typischerweise jährlich. Bei Windows 7 verdoppelten sich die Kosten pro Gerät im zweiten Jahr und verdreifachten sich im dritten Jahr.

  2. Erhöhter Support-Aufwand: Ältere Systeme verursachen mehr technische Probleme und damit höhere Support-Kosten. Studien zeigen, dass die Supportkosten für PCs, die älter als 4 Jahre sind, um bis zu 50% höher liegen als für moderne Geräte.

  3. Höherer Energieverbrauch: Ältere Hardware ist typischerweise weniger energieeffizient. Der Unterschied im Stromverbrauch zwischen einem 5 Jahre alten PC und einem aktuellen Modell kann jährlich bis zu 100 Euro pro Gerät ausmachen.

Indirekte Kosten

  1. Produktivitätsverluste: Langsame, instabile Systeme kosten Mitarbeiter wertvolle Arbeitszeit. Eine Studie von Intel ergab, dass ein PC, der älter als 4 Jahre ist, Mitarbeiter jährlich durchschnittlich 42 Stunden produktive Arbeitszeit kostet – das entspricht einer ganzen Arbeitswoche.

  2. Opportunitätskosten: Moderne IT-Lösungen bieten Funktionen, die Geschäftsprozesse optimieren können. Wer auf veraltete Systeme setzt, verpasst diese Chancen zur Effizienzsteigerung.

  3. Reputationsschäden: Ein Sicherheitsvorfall aufgrund veralteter Systeme kann das Vertrauen von Kunden und Partnern nachhaltig schädigen.

Sicherheitskosten

  1. Vorfallskosten: Die durchschnittlichen Kosten eines Datenschutzvorfalls liegen in Deutschland bei 4,45 Millionen Euro. Bei nicht-supporteten Systemen steigt das Risiko eines solchen Vorfalls erheblich.

  2. Versicherungsprämien: Cyber-Versicherungen erhöhen die Prämien für Unternehmen, die nicht-supportete Betriebssysteme einsetzen, oder schließen Schäden durch solche Systeme vom Versicherungsschutz aus.

  3. Forensik und Wiederherstellung: Im Falle eines Sicherheitsvorfalls sind die Kosten für forensische Untersuchungen und Datenwiederherstellung bei veralteten Systemen oft höher.

Die Gesamtrechnung

Wenn man alle diese Faktoren berücksichtigt, kann das Festhalten an Windows 10 nach dem Support-Ende schnell teurer werden als eine rechtzeitige Migration zu einer modernen Alternative. Die Investition in eine zukunftssichere IT-Lösung sollte daher nicht als reiner Kostenfaktor, sondern als strategische Investition betrachtet werden.



Windows 10 Support-Ende als Chance für die digitale Transformation

Das Ende des Windows 10 Supports bietet eine einmalige Gelegenheit, die digitale Transformation Ihres Unternehmens voranzutreiben. Anstatt es als lästige Pflichtaufgabe zu betrachten, können Unternehmen diesen Anlass nutzen, um grundlegende Verbesserungen ihrer IT-Infrastruktur und Arbeitsabläufe zu realisieren.

Modernisierung der Arbeitsplätze

Ein moderner digitaler Arbeitsplatz bietet zahlreiche Vorteile:

  1. Flexibles Arbeiten: Mitarbeiter können von überall aus arbeiten, was die Work-Life-Balance verbessert und den Talentpool erweitert

  2. Verbesserte Zusammenarbeit: Cloud-basierte Kollaborationstools fördern die teamübergreifende Zusammenarbeit

  3. Gesteigerte Produktivität: Moderne Tools automatisieren Routineaufgaben und ermöglichen effizienteres Arbeiten

Cloud-Transformation

Der Umstieg auf Cloud-Dienste kann die IT-Landschaft grundlegend verändern:

  1. Reduzierte Komplexität: Weniger lokale Infrastruktur bedeutet weniger Wartungsaufwand

  2. Erhöhte Agilität: Schnelleres Bereitstellen neuer Anwendungen und Dienste

  3. Verbesserte Ausfallsicherheit: Cloud-Dienste bieten in der Regel höhere Verfügbarkeit als lokale Systeme

Prozessoptimierung

Mit dem Wechsel zu modernen IT-Lösungen können auch Geschäftsprozesse optimiert werden:

  1. Prozessautomatisierung: Manuelle Prozesse können durch digitale Workflows ersetzt werden

  2. Datengestützte Entscheidungen: Besserer Zugang zu Daten und Analysetools ermöglicht fundierte Entscheidungen

  3. Erhöhte Kundenzufriedenheit: Verbesserte digitale Schnittstellen zu Kunden steigern die Kundenzufriedenheit

Kultureller Wandel

Die technologische Transformation kann auch einen kulturellen Wandel im Unternehmen anstoßen:

  1. Förderung von Innovation: Moderne Technologien ermöglichen das schnellere Testen neuer Ideen

  2. Attraktivität als Arbeitgeber: Zeitgemäße Arbeitsumgebungen sind wichtig für die Gewinnung junger Talente

  3. Zukunftsorientierung: Eine moderne IT-Infrastruktur signalisiert Zukunftsorientierung gegenüber Kunden und Partnern

Fallbeispiel: KMU aus dem Gesundheitssektor

Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Gesundheitssektor nutzte das Windows 7 Ende 2020 als Anlass, um auf eine Cloud-basierte Infrastruktur umzusteigen. Die Ergebnisse nach zwei Jahren:

  1. 28% Reduktion der IT-Betriebskosten

  2. 35% weniger IT-bezogene Störfälle

  3. 22% höhere Mitarbeiterzufriedenheit mit der IT

  4. Deutlich verbesserte Möglichkeiten für mobiles Arbeiten während der Pandemie

Dieses Beispiel zeigt, wie ein erzwungener Technologiewechsel in eine strategische Chance umgewandelt werden kann.



Strategischer Migrationsplan: So gelingt der Umstieg

Ein erfolgreicher Umstieg von Windows 10 auf eine moderne Alternative erfordert sorgfältige Planung. Hier ist ein bewährter Ansatz, der Risiken minimiert und einen reibungslosen Übergang gewährleistet:

1. Bestandsaufnahme und Analyse (3-4 Wochen)

Der erste Schritt ist eine gründliche Inventarisierung und Analyse der bestehenden IT-Landschaft:

  1. Hardware-Inventar: Vollständige Erfassung aller Endgeräte mit technischen Spezifikationen

  2. Software-Inventar: Erfassung aller installierten Anwendungen und deren Nutzungshäufigkeit

  3. Abhängigkeitsanalyse: Identifikation von Abhängigkeiten zwischen Anwendungen und Systemen

  4. Anforderungsanalyse: Erfassung der funktionalen Anforderungen verschiedener Abteilungen

2. Strategieentwicklung (2-3 Wochen)

Basierend auf der Bestandsaufnahme wird eine maßgeschneiderte Migrationsstrategie entwickelt:

  1. Zielarchitektur definieren: Festlegung der künftigen IT-Infrastruktur

  2. Migrationspfad bestimmen: Entscheidung zwischen direktem Upgrade, Cloud-Migration oder Hybrid-Ansatz

  3. Priorisierung: Festlegung der Migrationsreihenfolge für Systeme und Anwendungen

  4. Zeitplan erstellen: Realistischer Zeitplan mit Meilensteinen

3. Pilotphase (4-6 Wochen)

Vor der unternehmensweiten Umstellung empfiehlt sich eine Pilotphase:

  1. Pilotgruppe auswählen: Technisch versierte Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen

  2. Testumgebung einrichten: Implementierung der Zielarchitektur in kleinem Maßstab

  3. Funktionsprüfung: Test aller geschäftskritischen Anwendungen

  4. Feedback sammeln: Rückmeldungen der Pilotnutzer zur Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität

4. Schulung und Change Management (parallel zur Pilotphase)

Der Erfolg der Migration hängt maßgeblich von der Akzeptanz durch die Mitarbeiter ab:

  1. Schulungsprogramm entwickeln: Anpassung an verschiedene Nutzergruppen und deren Bedürfnisse

  2. Kommunikationsplan erstellen: Regelmäßige Updates zum Migrationsfortschritt

  3. Support-Strukturen aufbauen: Einrichtung von Anlaufstellen für Fragen und Probleme

  4. Multiplikatoren identifizieren: Schulung von Key-Usern, die Kollegen unterstützen können

5. Rollout (8-12 Wochen)

Der eigentliche Rollout erfolgt idealerweise phasenweise:

  1. Abteilungsweise Migration: Umstellung nach Abteilungen oder Funktionsgruppen

  2. Support vor Ort: Technischer Support direkt am Arbeitsplatz während der Umstellung

  3. Tägliche Statusmeetings: Regelmäßige Besprechung des Fortschritts und auftretender Probleme

  4. Rollback-Pläne: Vorbereitung von Rückfalllösungen für kritische Probleme

6. Stabilisierung und Optimierung (4-6 Wochen)

Nach dem Rollout folgt eine Phase der Stabilisierung und Optimierung:

  1. Performance-Monitoring: Überwachung der Systemleistung

  2. Problem-Management: Systematische Erfassung und Behebung von Problemen

  3. Feedback-Analyse: Auswertung der Nutzerrückmeldungen

  4. Feinabstimmung: Optimierung von Konfigurationen und Prozessen

7. Abschaltung der Legacy-Systeme

Der letzte Schritt ist die kontrollierte Abschaltung der alten Systeme:

  1. Datenmigration abschließen: Sicherstellen, dass alle Daten migriert wurden

  2. Compliance-Check: Überprüfung der Einhaltung rechtlicher Anforderungen zur Datenspeicherung

  3. Außerbetriebnahme: Systematische Außerbetriebnahme nicht mehr benötigter Systeme

  4. Dokumentation: Vollständige Dokumentation der neuen Infrastruktur

Zeitplanung

Der gesamte Migrationsprozess erstreckt sich typischerweise über 6-9 Monate, je nach Unternehmensgröße und Komplexität der IT-Landschaft. Angesichts des Support-Endes im Oktober 2025 sollten Unternehmen spätestens Anfang 2025 mit der Planung beginnen, um ausreichend Zeit für eine durchdachte Migration zu haben.



Cloud-Lösungen vs. lokale Systeme: Ein Kostenvergleich

Die Entscheidung zwischen Cloud-Lösungen und lokalen Systemen hat weitreichende finanzielle Implikationen. Ein detaillierter Kostenvergleich hilft, die wirtschaftlich sinnvollste Option zu identifizieren.

Kostenfaktoren bei lokalen Systemen

Bei lokalen Systemen fallen folgende Kosten an:

Einmalige Kosten

  1. Hardware-Anschaffung (Server, Speicher, Netzwerk)

  2. Software-Lizenzen (Betriebssysteme, Anwendungen)

  3. Implementierungskosten (Installation, Konfiguration)

  4. Schulungskosten

Laufende Kosten

  1. Hardware-Wartung und -Erneuerung (alle 3-5 Jahre)

  2. Software-Wartung und -Updates

  3. Stromkosten für Betrieb und Kühlung

  4. Raumkosten für Serverräume

  5. IT-Personal für Wartung und Support

  6. Backup und Disaster Recovery

  7. Sicherheitsmaßnahmen

Kostenfaktoren bei Cloud-Lösungen

Bei Cloud-Lösungen sieht die Kostenstruktur anders aus:

Einmalige Kosten

  1. Migrationskosten (Datenübertragung, Anpassungen)

  2. Schulungskosten

  3. Eventuell Netzwerk-Upgrades für höhere Bandbreite

Laufende Kosten

  1. Abonnementgebühren für Cloud-Dienste

  2. Datenübertragungs- und Speicherkosten

  3. Kosten für zusätzliche Cloud-Dienste

  4. IT-Personal für Administration (deutlich reduziert)

  5. Internetkonnektivität mit höherer Bandbreite

Konkretes Beispiel: 50-Mitarbeiter-Unternehmen über 5 Jahre

Betrachten wir ein konkretes Beispiel eines KMU mit 50 Mitarbeitern über einen Zeitraum von 5 Jahren:

Lokale Lösung mit Windows 11

  1. Hardware-Erneuerung: ca. 60.000 € (50 PCs à 1.200 €)

  2. Microsoft-Lizenzen: ca. 40.000 € (Windows + Office)

  3. Server-Infrastruktur: ca. 30.000 €

  4. IT-Personal: ca. 250.000 € (1 Vollzeitkraft über 5 Jahre)

  5. Wartung und Support: ca. 50.000 €

  6. Strom- und Raumkosten: ca. 25.000 €

  7. Gesamtkosten über 5 Jahre: ca. 455.000 €

Cloud-Lösung mit Desktop as a Service

  1. Thin Clients: ca. 25.000 € (50 Geräte à 500 €)

  2. Cloud-Abonnements: ca. 180.000 € (60 € pro Nutzer/Monat über 5 Jahre)

  3. Migrationskosten: ca. 40.000 €

  4. IT-Personal: ca. 125.000 € (0,5 Vollzeitkraft über 5 Jahre)

  5. Netzwerk-Upgrades: ca. 15.000

20 April 2025

Windows 10 Support-Ende 2025: Chancen für eine strategische IT-Modernisierung

Leif Wellmann

Geschäftsführer

Windows 10 Support-Ende 2025: Chancen für eine strategische IT-Modernisierung

Lesezeit: 12-15 Minuten


Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Das Windows 10 Support-Ende als Wendepunkt

  2. Was bedeutet das Support-Ende konkret für Unternehmen?

  3. Die Risiken veralteter Betriebssysteme

  4. Option 1: Upgrade auf Windows 11 – Anforderungen und Herausforderungen

  5. Option 2: Cloud-Migration als strategische Alternative

  6. Die versteckten Kosten beim Festhalten an veralteter Technologie

  7. Windows 10 Support-Ende als Chance für die digitale Transformation

  8. Strategischer Migrationsplan: So gelingt der Umstieg

  9. Cloud-Lösungen vs. lokale Systeme: Ein Kostenvergleich

  10. Sicherheit nach dem Support-Ende: Was ist zu beachten?

  11. Wie ein Managed Service Provider den Übergang erleichtert

  12. Fazit: Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen

  13. FAQ zum Windows 10 Support-Ende


Einleitung: Das Windows 10 Support-Ende als Wendepunkt

Am 14. Oktober 2025 erreicht Windows 10 das Ende seines Lebenszyklus. Microsoft wird dann keine regelmäßigen Sicherheitsupdates mehr bereitstellen, was für Unternehmen weitreichende Konsequenzen hat. Doch statt diese Veränderung als Belastung zu sehen, bietet sie eine strategische Chance: Die Möglichkeit, Ihre IT-Infrastruktur grundlegend zu überdenken und zukunftssicher aufzustellen.

Für kleine und mittelständische Unternehmen stellt sich nun die Frage: Einfach auf Windows 11 upgraden oder die Gelegenheit nutzen, um die IT-Infrastruktur umfassender zu modernisieren? Welche Risiken und Chancen bieten die verschiedenen Ansätze? Und wie kann dieser Umbruch genutzt werden, um wettbewerbsfähiger und effizienter zu werden?

In diesem umfassenden Leitfaden beleuchten wir alle wichtigen Aspekte rund um das Windows 10 Support-Ende und zeigen auf, wie Sie diese Herausforderung in einen strategischen Vorteil für Ihr Unternehmen verwandeln können.


Was bedeutet das Support-Ende konkret für Unternehmen?

Wenn Microsoft den Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 einstellt, hat das tiefgreifende Auswirkungen auf den Betrieb von Unternehmens-IT:

Ende der Sicherheitsupdates

Der kritischste Punkt ist das Ende regelmäßiger Sicherheitsupdates. Microsoft wird keine Patches mehr für neu entdeckte Sicherheitslücken bereitstellen. Bei einer durchschnittlichen Entdeckungsrate von 55 neuen Windows-Sicherheitslücken pro Monat entsteht so ein erhebliches Risikopotenzial.

Keine technische Unterstützung

Microsoft wird keinen technischen Support mehr für Windows 10-bezogene Probleme anbieten. Unternehmen müssen bei auftretenden Problemen eigene Lösungen finden.

Keine Funktionsupdates

Es werden keine neuen Funktionen oder Verbesserungen mehr entwickelt. Während Wettbewerber von modernen Features profitieren, bleiben Windows 10-Systeme auf dem Stand von 2025.

Kompatibilitätsprobleme

Mit der Zeit werden immer mehr Software-Anbieter ihre Anwendungen nicht mehr für Windows 10 optimieren oder testen. Das führt zunehmend zu Kompatibilitätsproblemen mit neuerer Software.

Compliance-Risiken

Unternehmen in regulierten Branchen riskieren die Nichteinhaltung von Compliance-Anforderungen, die den Einsatz supporteter Betriebssysteme vorschreiben. So fordern beispielsweise PCI-DSS für Kreditkartenzahlungen und verschiedene Branchenstandards im Gesundheitswesen explizit aktuelle, vom Hersteller unterstützte Betriebssysteme.

Extended Security Updates (ESU) als teure Übergangslösung

Microsoft wird voraussichtlich wie bei Windows 7 kostenpflichtige "Extended Security Updates" anbieten. Diese sind jedoch:

  1. Teuer (bei Windows 7 stiegen die Kosten pro Jahr erheblich an)

  2. Zeitlich begrenzt (typischerweise auf 3 Jahre)

  3. Enthalten nur kritische Sicherheitsupdates, keine Funktionsupdates oder Bugfixes

Extended Security Updates sind als Übergangslösung gedacht, nicht als langfristige Strategie. Die Kosten für diese Updates können schnell die Investition in eine moderne Alternative übersteigen.


Die Risiken veralteter Betriebssysteme

Der Betrieb von Systemen ohne Herstellersupport birgt erhebliche Risiken, die weit über das offensichtliche Sicherheitsrisiko hinausgehen:

Cybersicherheitsrisiken

Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Ohne regelmäßige Sicherheitsupdates werden Windows 10-Systeme zunehmend anfällig für Cyberangriffe. Nach dem Support-Ende werden Kriminelle gezielt nach Schwachstellen in Windows 10 suchen, da sie wissen, dass diese nicht mehr behoben werden.

Statistik: Nach dem Support-Ende von Windows 7 stieg die Zahl der erfolgreichen Angriffe auf nicht-aktualisierte Systeme um 37% innerhalb der ersten sechs Monate.Datenschutzvorfälle und Regulatorische Strafen

Datenschutzvorfälle aufgrund von Sicherheitslücken können empfindliche Strafen nach sich ziehen. Nach der DSGVO können Bußgelder bis zu 4% des weltweiten Jahresumsatzes oder 20 Millionen Euro betragen.

Versicherungsschutz

Immer mehr Cyber-Versicherungen schließen Schäden, die durch nicht-supportete Betriebssysteme entstehen, explizit vom Versicherungsschutz aus oder erhöhen die Prämien erheblich.

Produktivitätsverluste

Ältere Betriebssysteme werden mit der Zeit langsamer und instabiler, was zu Produktivitätsverlusten führt. Mitarbeiter verbringen mehr Zeit mit dem Warten auf langsame Systeme oder der Behebung von Problemen.

Eingeschränkte Funktionalität

Neue Hardware und Software wird möglicherweise nicht mehr mit Windows 10 kompatibel sein. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, neue Technologien zu nutzen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fachkräfte-Herausforderung

Für junge IT-Fachkräfte ist die Arbeit mit veralteten Betriebssystemen wenig attraktiv. Dies kann die Rekrutierung und Bindung von IT-Talenten erschweren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Risiken mit der Zeit nicht gleichbleiben, sondern exponentiell zunehmen. Je länger ein nicht-supportetes Betriebssystem im Einsatz ist, desto größer werden die Sicherheitslücken und desto wahrscheinlicher werden erfolgreiche Angriffe.


Option 1: Upgrade auf Windows 11 – Anforderungen und Herausforderungen

Für viele Unternehmen scheint der naheliegendste Weg das Upgrade auf Windows 11 zu sein. Doch dieser Pfad ist mit einigen Herausforderungen verbunden:

Hardwareanforderungen

Windows 11 stellt deutlich höhere Anforderungen an die Hardware als sein Vorgänger:

  1. Prozessor: 1 GHz oder schneller mit mindestens 2 Kernen auf einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor

  2. RAM: Mindestens 4 GB

  3. Speicherplatz: Mindestens 64 GB

  4. Systemfirmware: UEFI, Secure Boot-fähig

  5. TPM: Trusted Platform Module (TPM) Version 2.0

  6. Grafikkarte: DirectX 12 kompatibel mit WDDM 2.0 Treiber

  7. Anzeige: Größer als 9 Zoll mit HD-Auflösung (720p)

  8. Internetverbindung: Für die Ersteinrichtung und Updates

Besonders die TPM 2.0-Anforderung stellt für viele ältere, aber ansonsten noch funktionsfähige Unternehmensgeräte eine Hürde dar. Nach unserer Erfahrung erfüllen durchschnittlich nur 60-70% der in KMUs eingesetzten Business-PCs, die älter als 4 Jahre sind, diese Anforderung.

Kompatibilitätsprobleme

Bestimmte ältere Software oder spezialisierte Branchenlösungen funktionieren möglicherweise nicht einwandfrei unter Windows 11. Vor einem Upgrade ist ein umfassender Kompatibilitätscheck aller geschäftskritischen Anwendungen unerlässlich.

Schulungsbedarf

Windows 11 bringt eine überarbeitete Benutzeroberfläche mit sich. Mitarbeiter benötigen Zeit, um sich an die Änderungen zu gewöhnen, was kurzfristige Produktivitätseinbußen zur Folge haben kann.

Kosten der Umstellung

Die Kosten für ein Windows 11 Upgrade umfassen:

  1. Hardware-Ersatz für nicht-kompatible Geräte

  2. Lizenzkosten (falls nicht durch bestehende Volumenlizenzen oder Microsoft 365 abgedeckt)

  3. Arbeitszeit für die Durchführung der Upgrades

  4. Schulungskosten

  5. Kosten für Anwendungsanpassungen

Für ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern können die Gesamtkosten einer Windows 11 Migration schnell im fünfstelligen Bereich liegen, besonders wenn Hardware-Erneuerungen erforderlich sind.

Implementierungsherausforderungen

Die Umstellung auf Windows 11 erfordert sorgfältige Planung:

  1. Inventarisierung und Kompatibilitätsprüfung der bestehenden Hardware

  2. Identifikation und Test geschäftskritischer Anwendungen

  3. Entwicklung eines Roll-out-Plans mit minimalen Betriebsunterbrechungen

  4. Datensicherung und Migrationsplanung

  5. Update von Gruppenrichtlinien und Sicherheitskonfigurationen

Trotz dieser Herausforderungen kann ein Upgrade auf Windows 11 für bestimmte Unternehmen der richtige Weg sein – insbesondere für solche mit neuerer Hardware und einfachen IT-Anforderungen. Für viele Unternehmen bietet jedoch die zweite Option strategisch größere Vorteile.



Option 2: Cloud-Migration als strategische Alternative

Anstatt den direkten Weg des Betriebssystem-Upgrades zu gehen, bietet das Windows 10 Support-Ende eine ideale Gelegenheit, einen strategischen Wechsel zu modernen Cloud-Lösungen zu vollziehen.

Der Cloud-First Ansatz

Ein Cloud-First Ansatz bedeutet, dass Anwendungen und Dienste bevorzugt in der Cloud betrieben werden, anstatt auf lokalen Geräten. Dies bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem traditionellen Modell:

  1. Geräteunabhängigkeit: Mitarbeiter können von jedem Gerät mit einem modernen Browser auf ihre Arbeitsumgebung zugreifen

  2. Automatische Updates: Software wird zentral aktualisiert, ohne dass lokale Installationen notwendig sind

  3. Verbesserte Zusammenarbeit: Cloud-Lösungen bieten fortschrittliche Kollaborationsfunktionen

  4. Skalierbarkeit: Ressourcen können flexibel an den Bedarf angepasst werden

  5. Kosteneffizienz: Wandlung von Investitionskosten (CAPEX) zu Betriebskosten (OPEX)

Virtualisierungslösungen als Brücke zur Cloud

Für Unternehmen, die auf bestimmte Windows-Anwendungen angewiesen sind, bietet die Desktop-Virtualisierung einen eleganten Übergang:

Virtual Desktop Infrastructure (VDI)

Mit VDI-Lösungen wie Citrix Virtual Apps and Desktops oder Microsoft Azure Virtual Desktop können Windows-Desktops in der Cloud betrieben werden. Benutzer greifen über einen Client oder Webbrowser darauf zu, unabhängig vom lokalen Betriebssystem. Die Vorteile:

  1. Zentrale Verwaltung und Updates des Betriebssystems

  2. Unterstützung älterer Anwendungen in einer modernen Infrastruktur

  3. Flexibler Zugriff von verschiedenen Endgeräten, auch Tablets und Dünn-Clients

  4. Kosteneffizienter Einsatz von Rechenressourcen

Desktop as a Service (DaaS)

DaaS geht noch einen Schritt weiter als VDI, indem die gesamte Desktop-Infrastruktur als vollständig verwalteter Service angeboten wird. Der Anbieter kümmert sich um Wartung, Updates und Sicherheit, während Unternehmen einen zuverlässigen, modernen Desktop-Dienst nutzen können.

Alternative Endgerätelösungen

Der Wechsel zu Cloud-basierten Lösungen eröffnet auch neue Möglichkeiten bei der Endgerätewahl:

  1. Thin Clients: Kostengünstige, wartungsarme Endgeräte, die hauptsächlich für den Zugriff auf Cloud-Dienste konzipiert sind

  2. Chromebooks: Günstige, sichere Alternative zu Windows-Laptops für browserbasierte Arbeitsumgebungen

  3. Moderne Tablets: Mit entsprechender Peripherie als vollwertige Arbeitsgeräte für Cloud-Anwendungen nutzbar

Diese Alternativen bieten oft längere Lebenszyklen, geringere Wartungskosten und ein höheres Sicherheitsniveau als traditionelle PCs.

Der hybrid Cloud-Ansatz

Nicht alle Unternehmen können oder wollen vollständig in die Cloud migrieren. Ein hybrider Ansatz ermöglicht eine schrittweise Migration:

  1. Geschäftskritische Anwendungen mit besonderen Anforderungen bleiben lokal

  2. Standard-Produktivitätsanwendungen werden in die Cloud verlagert

  3. Desktop-Virtualisierung schafft eine Brücke zwischen beiden Welten

Dieser pragmatische Ansatz ermöglicht es, die Vorteile der Cloud zu nutzen, ohne bestehende Infrastrukturen komplett zu ersetzen.



Die versteckten Kosten beim Festhalten an veralteter Technologie

Viele Unternehmen unterschätzen die wahren Kosten, die mit dem Betrieb veralteter Technologie verbunden sind. Diese gehen weit über die offensichtlichen Ausgaben hinaus:

Direkte Kosten

  1. Extended Security Updates (ESU): Wenn Microsoft wie bei Windows 7 kostenpflichtige Sicherheitsupdates anbietet, steigen die Kosten typischerweise jährlich. Bei Windows 7 verdoppelten sich die Kosten pro Gerät im zweiten Jahr und verdreifachten sich im dritten Jahr.

  2. Erhöhter Support-Aufwand: Ältere Systeme verursachen mehr technische Probleme und damit höhere Support-Kosten. Studien zeigen, dass die Supportkosten für PCs, die älter als 4 Jahre sind, um bis zu 50% höher liegen als für moderne Geräte.

  3. Höherer Energieverbrauch: Ältere Hardware ist typischerweise weniger energieeffizient. Der Unterschied im Stromverbrauch zwischen einem 5 Jahre alten PC und einem aktuellen Modell kann jährlich bis zu 100 Euro pro Gerät ausmachen.

Indirekte Kosten

  1. Produktivitätsverluste: Langsame, instabile Systeme kosten Mitarbeiter wertvolle Arbeitszeit. Eine Studie von Intel ergab, dass ein PC, der älter als 4 Jahre ist, Mitarbeiter jährlich durchschnittlich 42 Stunden produktive Arbeitszeit kostet – das entspricht einer ganzen Arbeitswoche.

  2. Opportunitätskosten: Moderne IT-Lösungen bieten Funktionen, die Geschäftsprozesse optimieren können. Wer auf veraltete Systeme setzt, verpasst diese Chancen zur Effizienzsteigerung.

  3. Reputationsschäden: Ein Sicherheitsvorfall aufgrund veralteter Systeme kann das Vertrauen von Kunden und Partnern nachhaltig schädigen.

Sicherheitskosten

  1. Vorfallskosten: Die durchschnittlichen Kosten eines Datenschutzvorfalls liegen in Deutschland bei 4,45 Millionen Euro. Bei nicht-supporteten Systemen steigt das Risiko eines solchen Vorfalls erheblich.

  2. Versicherungsprämien: Cyber-Versicherungen erhöhen die Prämien für Unternehmen, die nicht-supportete Betriebssysteme einsetzen, oder schließen Schäden durch solche Systeme vom Versicherungsschutz aus.

  3. Forensik und Wiederherstellung: Im Falle eines Sicherheitsvorfalls sind die Kosten für forensische Untersuchungen und Datenwiederherstellung bei veralteten Systemen oft höher.

Die Gesamtrechnung

Wenn man alle diese Faktoren berücksichtigt, kann das Festhalten an Windows 10 nach dem Support-Ende schnell teurer werden als eine rechtzeitige Migration zu einer modernen Alternative. Die Investition in eine zukunftssichere IT-Lösung sollte daher nicht als reiner Kostenfaktor, sondern als strategische Investition betrachtet werden.



Windows 10 Support-Ende als Chance für die digitale Transformation

Das Ende des Windows 10 Supports bietet eine einmalige Gelegenheit, die digitale Transformation Ihres Unternehmens voranzutreiben. Anstatt es als lästige Pflichtaufgabe zu betrachten, können Unternehmen diesen Anlass nutzen, um grundlegende Verbesserungen ihrer IT-Infrastruktur und Arbeitsabläufe zu realisieren.

Modernisierung der Arbeitsplätze

Ein moderner digitaler Arbeitsplatz bietet zahlreiche Vorteile:

  1. Flexibles Arbeiten: Mitarbeiter können von überall aus arbeiten, was die Work-Life-Balance verbessert und den Talentpool erweitert

  2. Verbesserte Zusammenarbeit: Cloud-basierte Kollaborationstools fördern die teamübergreifende Zusammenarbeit

  3. Gesteigerte Produktivität: Moderne Tools automatisieren Routineaufgaben und ermöglichen effizienteres Arbeiten

Cloud-Transformation

Der Umstieg auf Cloud-Dienste kann die IT-Landschaft grundlegend verändern:

  1. Reduzierte Komplexität: Weniger lokale Infrastruktur bedeutet weniger Wartungsaufwand

  2. Erhöhte Agilität: Schnelleres Bereitstellen neuer Anwendungen und Dienste

  3. Verbesserte Ausfallsicherheit: Cloud-Dienste bieten in der Regel höhere Verfügbarkeit als lokale Systeme

Prozessoptimierung

Mit dem Wechsel zu modernen IT-Lösungen können auch Geschäftsprozesse optimiert werden:

  1. Prozessautomatisierung: Manuelle Prozesse können durch digitale Workflows ersetzt werden

  2. Datengestützte Entscheidungen: Besserer Zugang zu Daten und Analysetools ermöglicht fundierte Entscheidungen

  3. Erhöhte Kundenzufriedenheit: Verbesserte digitale Schnittstellen zu Kunden steigern die Kundenzufriedenheit

Kultureller Wandel

Die technologische Transformation kann auch einen kulturellen Wandel im Unternehmen anstoßen:

  1. Förderung von Innovation: Moderne Technologien ermöglichen das schnellere Testen neuer Ideen

  2. Attraktivität als Arbeitgeber: Zeitgemäße Arbeitsumgebungen sind wichtig für die Gewinnung junger Talente

  3. Zukunftsorientierung: Eine moderne IT-Infrastruktur signalisiert Zukunftsorientierung gegenüber Kunden und Partnern

Fallbeispiel: KMU aus dem Gesundheitssektor

Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Gesundheitssektor nutzte das Windows 7 Ende 2020 als Anlass, um auf eine Cloud-basierte Infrastruktur umzusteigen. Die Ergebnisse nach zwei Jahren:

  1. 28% Reduktion der IT-Betriebskosten

  2. 35% weniger IT-bezogene Störfälle

  3. 22% höhere Mitarbeiterzufriedenheit mit der IT

  4. Deutlich verbesserte Möglichkeiten für mobiles Arbeiten während der Pandemie

Dieses Beispiel zeigt, wie ein erzwungener Technologiewechsel in eine strategische Chance umgewandelt werden kann.



Strategischer Migrationsplan: So gelingt der Umstieg

Ein erfolgreicher Umstieg von Windows 10 auf eine moderne Alternative erfordert sorgfältige Planung. Hier ist ein bewährter Ansatz, der Risiken minimiert und einen reibungslosen Übergang gewährleistet:

1. Bestandsaufnahme und Analyse (3-4 Wochen)

Der erste Schritt ist eine gründliche Inventarisierung und Analyse der bestehenden IT-Landschaft:

  1. Hardware-Inventar: Vollständige Erfassung aller Endgeräte mit technischen Spezifikationen

  2. Software-Inventar: Erfassung aller installierten Anwendungen und deren Nutzungshäufigkeit

  3. Abhängigkeitsanalyse: Identifikation von Abhängigkeiten zwischen Anwendungen und Systemen

  4. Anforderungsanalyse: Erfassung der funktionalen Anforderungen verschiedener Abteilungen

2. Strategieentwicklung (2-3 Wochen)

Basierend auf der Bestandsaufnahme wird eine maßgeschneiderte Migrationsstrategie entwickelt:

  1. Zielarchitektur definieren: Festlegung der künftigen IT-Infrastruktur

  2. Migrationspfad bestimmen: Entscheidung zwischen direktem Upgrade, Cloud-Migration oder Hybrid-Ansatz

  3. Priorisierung: Festlegung der Migrationsreihenfolge für Systeme und Anwendungen

  4. Zeitplan erstellen: Realistischer Zeitplan mit Meilensteinen

3. Pilotphase (4-6 Wochen)

Vor der unternehmensweiten Umstellung empfiehlt sich eine Pilotphase:

  1. Pilotgruppe auswählen: Technisch versierte Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen

  2. Testumgebung einrichten: Implementierung der Zielarchitektur in kleinem Maßstab

  3. Funktionsprüfung: Test aller geschäftskritischen Anwendungen

  4. Feedback sammeln: Rückmeldungen der Pilotnutzer zur Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität

4. Schulung und Change Management (parallel zur Pilotphase)

Der Erfolg der Migration hängt maßgeblich von der Akzeptanz durch die Mitarbeiter ab:

  1. Schulungsprogramm entwickeln: Anpassung an verschiedene Nutzergruppen und deren Bedürfnisse

  2. Kommunikationsplan erstellen: Regelmäßige Updates zum Migrationsfortschritt

  3. Support-Strukturen aufbauen: Einrichtung von Anlaufstellen für Fragen und Probleme

  4. Multiplikatoren identifizieren: Schulung von Key-Usern, die Kollegen unterstützen können

5. Rollout (8-12 Wochen)

Der eigentliche Rollout erfolgt idealerweise phasenweise:

  1. Abteilungsweise Migration: Umstellung nach Abteilungen oder Funktionsgruppen

  2. Support vor Ort: Technischer Support direkt am Arbeitsplatz während der Umstellung

  3. Tägliche Statusmeetings: Regelmäßige Besprechung des Fortschritts und auftretender Probleme

  4. Rollback-Pläne: Vorbereitung von Rückfalllösungen für kritische Probleme

6. Stabilisierung und Optimierung (4-6 Wochen)

Nach dem Rollout folgt eine Phase der Stabilisierung und Optimierung:

  1. Performance-Monitoring: Überwachung der Systemleistung

  2. Problem-Management: Systematische Erfassung und Behebung von Problemen

  3. Feedback-Analyse: Auswertung der Nutzerrückmeldungen

  4. Feinabstimmung: Optimierung von Konfigurationen und Prozessen

7. Abschaltung der Legacy-Systeme

Der letzte Schritt ist die kontrollierte Abschaltung der alten Systeme:

  1. Datenmigration abschließen: Sicherstellen, dass alle Daten migriert wurden

  2. Compliance-Check: Überprüfung der Einhaltung rechtlicher Anforderungen zur Datenspeicherung

  3. Außerbetriebnahme: Systematische Außerbetriebnahme nicht mehr benötigter Systeme

  4. Dokumentation: Vollständige Dokumentation der neuen Infrastruktur

Zeitplanung

Der gesamte Migrationsprozess erstreckt sich typischerweise über 6-9 Monate, je nach Unternehmensgröße und Komplexität der IT-Landschaft. Angesichts des Support-Endes im Oktober 2025 sollten Unternehmen spätestens Anfang 2025 mit der Planung beginnen, um ausreichend Zeit für eine durchdachte Migration zu haben.



Cloud-Lösungen vs. lokale Systeme: Ein Kostenvergleich

Die Entscheidung zwischen Cloud-Lösungen und lokalen Systemen hat weitreichende finanzielle Implikationen. Ein detaillierter Kostenvergleich hilft, die wirtschaftlich sinnvollste Option zu identifizieren.

Kostenfaktoren bei lokalen Systemen

Bei lokalen Systemen fallen folgende Kosten an:

Einmalige Kosten

  1. Hardware-Anschaffung (Server, Speicher, Netzwerk)

  2. Software-Lizenzen (Betriebssysteme, Anwendungen)

  3. Implementierungskosten (Installation, Konfiguration)

  4. Schulungskosten

Laufende Kosten

  1. Hardware-Wartung und -Erneuerung (alle 3-5 Jahre)

  2. Software-Wartung und -Updates

  3. Stromkosten für Betrieb und Kühlung

  4. Raumkosten für Serverräume

  5. IT-Personal für Wartung und Support

  6. Backup und Disaster Recovery

  7. Sicherheitsmaßnahmen

Kostenfaktoren bei Cloud-Lösungen

Bei Cloud-Lösungen sieht die Kostenstruktur anders aus:

Einmalige Kosten

  1. Migrationskosten (Datenübertragung, Anpassungen)

  2. Schulungskosten

  3. Eventuell Netzwerk-Upgrades für höhere Bandbreite

Laufende Kosten

  1. Abonnementgebühren für Cloud-Dienste

  2. Datenübertragungs- und Speicherkosten

  3. Kosten für zusätzliche Cloud-Dienste

  4. IT-Personal für Administration (deutlich reduziert)

  5. Internetkonnektivität mit höherer Bandbreite

Konkretes Beispiel: 50-Mitarbeiter-Unternehmen über 5 Jahre

Betrachten wir ein konkretes Beispiel eines KMU mit 50 Mitarbeitern über einen Zeitraum von 5 Jahren:

Lokale Lösung mit Windows 11

  1. Hardware-Erneuerung: ca. 60.000 € (50 PCs à 1.200 €)

  2. Microsoft-Lizenzen: ca. 40.000 € (Windows + Office)

  3. Server-Infrastruktur: ca. 30.000 €

  4. IT-Personal: ca. 250.000 € (1 Vollzeitkraft über 5 Jahre)

  5. Wartung und Support: ca. 50.000 €

  6. Strom- und Raumkosten: ca. 25.000 €

  7. Gesamtkosten über 5 Jahre: ca. 455.000 €

Cloud-Lösung mit Desktop as a Service

  1. Thin Clients: ca. 25.000 € (50 Geräte à 500 €)

  2. Cloud-Abonnements: ca. 180.000 € (60 € pro Nutzer/Monat über 5 Jahre)

  3. Migrationskosten: ca. 40.000 €

  4. IT-Personal: ca. 125.000 € (0,5 Vollzeitkraft über 5 Jahre)

  5. Netzwerk-Upgrades: ca. 15.000

Windows 10 Support-Ende 2025: Chancen für eine strategische IT-Modernisierung

Lesezeit: 12-15 Minuten


Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung: Das Windows 10 Support-Ende als Wendepunkt

  2. Was bedeutet das Support-Ende konkret für Unternehmen?

  3. Die Risiken veralteter Betriebssysteme

  4. Option 1: Upgrade auf Windows 11 – Anforderungen und Herausforderungen

  5. Option 2: Cloud-Migration als strategische Alternative

  6. Die versteckten Kosten beim Festhalten an veralteter Technologie

  7. Windows 10 Support-Ende als Chance für die digitale Transformation

  8. Strategischer Migrationsplan: So gelingt der Umstieg

  9. Cloud-Lösungen vs. lokale Systeme: Ein Kostenvergleich

  10. Sicherheit nach dem Support-Ende: Was ist zu beachten?

  11. Wie ein Managed Service Provider den Übergang erleichtert

  12. Fazit: Jetzt die Weichen für die Zukunft stellen

  13. FAQ zum Windows 10 Support-Ende


Einleitung: Das Windows 10 Support-Ende als Wendepunkt

Am 14. Oktober 2025 erreicht Windows 10 das Ende seines Lebenszyklus. Microsoft wird dann keine regelmäßigen Sicherheitsupdates mehr bereitstellen, was für Unternehmen weitreichende Konsequenzen hat. Doch statt diese Veränderung als Belastung zu sehen, bietet sie eine strategische Chance: Die Möglichkeit, Ihre IT-Infrastruktur grundlegend zu überdenken und zukunftssicher aufzustellen.

Für kleine und mittelständische Unternehmen stellt sich nun die Frage: Einfach auf Windows 11 upgraden oder die Gelegenheit nutzen, um die IT-Infrastruktur umfassender zu modernisieren? Welche Risiken und Chancen bieten die verschiedenen Ansätze? Und wie kann dieser Umbruch genutzt werden, um wettbewerbsfähiger und effizienter zu werden?

In diesem umfassenden Leitfaden beleuchten wir alle wichtigen Aspekte rund um das Windows 10 Support-Ende und zeigen auf, wie Sie diese Herausforderung in einen strategischen Vorteil für Ihr Unternehmen verwandeln können.


Was bedeutet das Support-Ende konkret für Unternehmen?

Wenn Microsoft den Support für Windows 10 am 14. Oktober 2025 einstellt, hat das tiefgreifende Auswirkungen auf den Betrieb von Unternehmens-IT:

Ende der Sicherheitsupdates

Der kritischste Punkt ist das Ende regelmäßiger Sicherheitsupdates. Microsoft wird keine Patches mehr für neu entdeckte Sicherheitslücken bereitstellen. Bei einer durchschnittlichen Entdeckungsrate von 55 neuen Windows-Sicherheitslücken pro Monat entsteht so ein erhebliches Risikopotenzial.

Keine technische Unterstützung

Microsoft wird keinen technischen Support mehr für Windows 10-bezogene Probleme anbieten. Unternehmen müssen bei auftretenden Problemen eigene Lösungen finden.

Keine Funktionsupdates

Es werden keine neuen Funktionen oder Verbesserungen mehr entwickelt. Während Wettbewerber von modernen Features profitieren, bleiben Windows 10-Systeme auf dem Stand von 2025.

Kompatibilitätsprobleme

Mit der Zeit werden immer mehr Software-Anbieter ihre Anwendungen nicht mehr für Windows 10 optimieren oder testen. Das führt zunehmend zu Kompatibilitätsproblemen mit neuerer Software.

Compliance-Risiken

Unternehmen in regulierten Branchen riskieren die Nichteinhaltung von Compliance-Anforderungen, die den Einsatz supporteter Betriebssysteme vorschreiben. So fordern beispielsweise PCI-DSS für Kreditkartenzahlungen und verschiedene Branchenstandards im Gesundheitswesen explizit aktuelle, vom Hersteller unterstützte Betriebssysteme.

Extended Security Updates (ESU) als teure Übergangslösung

Microsoft wird voraussichtlich wie bei Windows 7 kostenpflichtige "Extended Security Updates" anbieten. Diese sind jedoch:

  1. Teuer (bei Windows 7 stiegen die Kosten pro Jahr erheblich an)

  2. Zeitlich begrenzt (typischerweise auf 3 Jahre)

  3. Enthalten nur kritische Sicherheitsupdates, keine Funktionsupdates oder Bugfixes

Extended Security Updates sind als Übergangslösung gedacht, nicht als langfristige Strategie. Die Kosten für diese Updates können schnell die Investition in eine moderne Alternative übersteigen.


Die Risiken veralteter Betriebssysteme

Der Betrieb von Systemen ohne Herstellersupport birgt erhebliche Risiken, die weit über das offensichtliche Sicherheitsrisiko hinausgehen:

Cybersicherheitsrisiken

Die Bedrohungslandschaft entwickelt sich ständig weiter. Ohne regelmäßige Sicherheitsupdates werden Windows 10-Systeme zunehmend anfällig für Cyberangriffe. Nach dem Support-Ende werden Kriminelle gezielt nach Schwachstellen in Windows 10 suchen, da sie wissen, dass diese nicht mehr behoben werden.

Statistik: Nach dem Support-Ende von Windows 7 stieg die Zahl der erfolgreichen Angriffe auf nicht-aktualisierte Systeme um 37% innerhalb der ersten sechs Monate.Datenschutzvorfälle und Regulatorische Strafen

Datenschutzvorfälle aufgrund von Sicherheitslücken können empfindliche Strafen nach sich ziehen. Nach der DSGVO können Bußgelder bis zu 4% des weltweiten Jahresumsatzes oder 20 Millionen Euro betragen.

Versicherungsschutz

Immer mehr Cyber-Versicherungen schließen Schäden, die durch nicht-supportete Betriebssysteme entstehen, explizit vom Versicherungsschutz aus oder erhöhen die Prämien erheblich.

Produktivitätsverluste

Ältere Betriebssysteme werden mit der Zeit langsamer und instabiler, was zu Produktivitätsverlusten führt. Mitarbeiter verbringen mehr Zeit mit dem Warten auf langsame Systeme oder der Behebung von Problemen.

Eingeschränkte Funktionalität

Neue Hardware und Software wird möglicherweise nicht mehr mit Windows 10 kompatibel sein. Dies schränkt die Möglichkeiten ein, neue Technologien zu nutzen und wettbewerbsfähig zu bleiben.

Fachkräfte-Herausforderung

Für junge IT-Fachkräfte ist die Arbeit mit veralteten Betriebssystemen wenig attraktiv. Dies kann die Rekrutierung und Bindung von IT-Talenten erschweren.

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Risiken mit der Zeit nicht gleichbleiben, sondern exponentiell zunehmen. Je länger ein nicht-supportetes Betriebssystem im Einsatz ist, desto größer werden die Sicherheitslücken und desto wahrscheinlicher werden erfolgreiche Angriffe.


Option 1: Upgrade auf Windows 11 – Anforderungen und Herausforderungen

Für viele Unternehmen scheint der naheliegendste Weg das Upgrade auf Windows 11 zu sein. Doch dieser Pfad ist mit einigen Herausforderungen verbunden:

Hardwareanforderungen

Windows 11 stellt deutlich höhere Anforderungen an die Hardware als sein Vorgänger:

  1. Prozessor: 1 GHz oder schneller mit mindestens 2 Kernen auf einem kompatiblen 64-Bit-Prozessor

  2. RAM: Mindestens 4 GB

  3. Speicherplatz: Mindestens 64 GB

  4. Systemfirmware: UEFI, Secure Boot-fähig

  5. TPM: Trusted Platform Module (TPM) Version 2.0

  6. Grafikkarte: DirectX 12 kompatibel mit WDDM 2.0 Treiber

  7. Anzeige: Größer als 9 Zoll mit HD-Auflösung (720p)

  8. Internetverbindung: Für die Ersteinrichtung und Updates

Besonders die TPM 2.0-Anforderung stellt für viele ältere, aber ansonsten noch funktionsfähige Unternehmensgeräte eine Hürde dar. Nach unserer Erfahrung erfüllen durchschnittlich nur 60-70% der in KMUs eingesetzten Business-PCs, die älter als 4 Jahre sind, diese Anforderung.

Kompatibilitätsprobleme

Bestimmte ältere Software oder spezialisierte Branchenlösungen funktionieren möglicherweise nicht einwandfrei unter Windows 11. Vor einem Upgrade ist ein umfassender Kompatibilitätscheck aller geschäftskritischen Anwendungen unerlässlich.

Schulungsbedarf

Windows 11 bringt eine überarbeitete Benutzeroberfläche mit sich. Mitarbeiter benötigen Zeit, um sich an die Änderungen zu gewöhnen, was kurzfristige Produktivitätseinbußen zur Folge haben kann.

Kosten der Umstellung

Die Kosten für ein Windows 11 Upgrade umfassen:

  1. Hardware-Ersatz für nicht-kompatible Geräte

  2. Lizenzkosten (falls nicht durch bestehende Volumenlizenzen oder Microsoft 365 abgedeckt)

  3. Arbeitszeit für die Durchführung der Upgrades

  4. Schulungskosten

  5. Kosten für Anwendungsanpassungen

Für ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern können die Gesamtkosten einer Windows 11 Migration schnell im fünfstelligen Bereich liegen, besonders wenn Hardware-Erneuerungen erforderlich sind.

Implementierungsherausforderungen

Die Umstellung auf Windows 11 erfordert sorgfältige Planung:

  1. Inventarisierung und Kompatibilitätsprüfung der bestehenden Hardware

  2. Identifikation und Test geschäftskritischer Anwendungen

  3. Entwicklung eines Roll-out-Plans mit minimalen Betriebsunterbrechungen

  4. Datensicherung und Migrationsplanung

  5. Update von Gruppenrichtlinien und Sicherheitskonfigurationen

Trotz dieser Herausforderungen kann ein Upgrade auf Windows 11 für bestimmte Unternehmen der richtige Weg sein – insbesondere für solche mit neuerer Hardware und einfachen IT-Anforderungen. Für viele Unternehmen bietet jedoch die zweite Option strategisch größere Vorteile.



Option 2: Cloud-Migration als strategische Alternative

Anstatt den direkten Weg des Betriebssystem-Upgrades zu gehen, bietet das Windows 10 Support-Ende eine ideale Gelegenheit, einen strategischen Wechsel zu modernen Cloud-Lösungen zu vollziehen.

Der Cloud-First Ansatz

Ein Cloud-First Ansatz bedeutet, dass Anwendungen und Dienste bevorzugt in der Cloud betrieben werden, anstatt auf lokalen Geräten. Dies bietet zahlreiche Vorteile gegenüber dem traditionellen Modell:

  1. Geräteunabhängigkeit: Mitarbeiter können von jedem Gerät mit einem modernen Browser auf ihre Arbeitsumgebung zugreifen

  2. Automatische Updates: Software wird zentral aktualisiert, ohne dass lokale Installationen notwendig sind

  3. Verbesserte Zusammenarbeit: Cloud-Lösungen bieten fortschrittliche Kollaborationsfunktionen

  4. Skalierbarkeit: Ressourcen können flexibel an den Bedarf angepasst werden

  5. Kosteneffizienz: Wandlung von Investitionskosten (CAPEX) zu Betriebskosten (OPEX)

Virtualisierungslösungen als Brücke zur Cloud

Für Unternehmen, die auf bestimmte Windows-Anwendungen angewiesen sind, bietet die Desktop-Virtualisierung einen eleganten Übergang:

Virtual Desktop Infrastructure (VDI)

Mit VDI-Lösungen wie Citrix Virtual Apps and Desktops oder Microsoft Azure Virtual Desktop können Windows-Desktops in der Cloud betrieben werden. Benutzer greifen über einen Client oder Webbrowser darauf zu, unabhängig vom lokalen Betriebssystem. Die Vorteile:

  1. Zentrale Verwaltung und Updates des Betriebssystems

  2. Unterstützung älterer Anwendungen in einer modernen Infrastruktur

  3. Flexibler Zugriff von verschiedenen Endgeräten, auch Tablets und Dünn-Clients

  4. Kosteneffizienter Einsatz von Rechenressourcen

Desktop as a Service (DaaS)

DaaS geht noch einen Schritt weiter als VDI, indem die gesamte Desktop-Infrastruktur als vollständig verwalteter Service angeboten wird. Der Anbieter kümmert sich um Wartung, Updates und Sicherheit, während Unternehmen einen zuverlässigen, modernen Desktop-Dienst nutzen können.

Alternative Endgerätelösungen

Der Wechsel zu Cloud-basierten Lösungen eröffnet auch neue Möglichkeiten bei der Endgerätewahl:

  1. Thin Clients: Kostengünstige, wartungsarme Endgeräte, die hauptsächlich für den Zugriff auf Cloud-Dienste konzipiert sind

  2. Chromebooks: Günstige, sichere Alternative zu Windows-Laptops für browserbasierte Arbeitsumgebungen

  3. Moderne Tablets: Mit entsprechender Peripherie als vollwertige Arbeitsgeräte für Cloud-Anwendungen nutzbar

Diese Alternativen bieten oft längere Lebenszyklen, geringere Wartungskosten und ein höheres Sicherheitsniveau als traditionelle PCs.

Der hybrid Cloud-Ansatz

Nicht alle Unternehmen können oder wollen vollständig in die Cloud migrieren. Ein hybrider Ansatz ermöglicht eine schrittweise Migration:

  1. Geschäftskritische Anwendungen mit besonderen Anforderungen bleiben lokal

  2. Standard-Produktivitätsanwendungen werden in die Cloud verlagert

  3. Desktop-Virtualisierung schafft eine Brücke zwischen beiden Welten

Dieser pragmatische Ansatz ermöglicht es, die Vorteile der Cloud zu nutzen, ohne bestehende Infrastrukturen komplett zu ersetzen.



Die versteckten Kosten beim Festhalten an veralteter Technologie

Viele Unternehmen unterschätzen die wahren Kosten, die mit dem Betrieb veralteter Technologie verbunden sind. Diese gehen weit über die offensichtlichen Ausgaben hinaus:

Direkte Kosten

  1. Extended Security Updates (ESU): Wenn Microsoft wie bei Windows 7 kostenpflichtige Sicherheitsupdates anbietet, steigen die Kosten typischerweise jährlich. Bei Windows 7 verdoppelten sich die Kosten pro Gerät im zweiten Jahr und verdreifachten sich im dritten Jahr.

  2. Erhöhter Support-Aufwand: Ältere Systeme verursachen mehr technische Probleme und damit höhere Support-Kosten. Studien zeigen, dass die Supportkosten für PCs, die älter als 4 Jahre sind, um bis zu 50% höher liegen als für moderne Geräte.

  3. Höherer Energieverbrauch: Ältere Hardware ist typischerweise weniger energieeffizient. Der Unterschied im Stromverbrauch zwischen einem 5 Jahre alten PC und einem aktuellen Modell kann jährlich bis zu 100 Euro pro Gerät ausmachen.

Indirekte Kosten

  1. Produktivitätsverluste: Langsame, instabile Systeme kosten Mitarbeiter wertvolle Arbeitszeit. Eine Studie von Intel ergab, dass ein PC, der älter als 4 Jahre ist, Mitarbeiter jährlich durchschnittlich 42 Stunden produktive Arbeitszeit kostet – das entspricht einer ganzen Arbeitswoche.

  2. Opportunitätskosten: Moderne IT-Lösungen bieten Funktionen, die Geschäftsprozesse optimieren können. Wer auf veraltete Systeme setzt, verpasst diese Chancen zur Effizienzsteigerung.

  3. Reputationsschäden: Ein Sicherheitsvorfall aufgrund veralteter Systeme kann das Vertrauen von Kunden und Partnern nachhaltig schädigen.

Sicherheitskosten

  1. Vorfallskosten: Die durchschnittlichen Kosten eines Datenschutzvorfalls liegen in Deutschland bei 4,45 Millionen Euro. Bei nicht-supporteten Systemen steigt das Risiko eines solchen Vorfalls erheblich.

  2. Versicherungsprämien: Cyber-Versicherungen erhöhen die Prämien für Unternehmen, die nicht-supportete Betriebssysteme einsetzen, oder schließen Schäden durch solche Systeme vom Versicherungsschutz aus.

  3. Forensik und Wiederherstellung: Im Falle eines Sicherheitsvorfalls sind die Kosten für forensische Untersuchungen und Datenwiederherstellung bei veralteten Systemen oft höher.

Die Gesamtrechnung

Wenn man alle diese Faktoren berücksichtigt, kann das Festhalten an Windows 10 nach dem Support-Ende schnell teurer werden als eine rechtzeitige Migration zu einer modernen Alternative. Die Investition in eine zukunftssichere IT-Lösung sollte daher nicht als reiner Kostenfaktor, sondern als strategische Investition betrachtet werden.



Windows 10 Support-Ende als Chance für die digitale Transformation

Das Ende des Windows 10 Supports bietet eine einmalige Gelegenheit, die digitale Transformation Ihres Unternehmens voranzutreiben. Anstatt es als lästige Pflichtaufgabe zu betrachten, können Unternehmen diesen Anlass nutzen, um grundlegende Verbesserungen ihrer IT-Infrastruktur und Arbeitsabläufe zu realisieren.

Modernisierung der Arbeitsplätze

Ein moderner digitaler Arbeitsplatz bietet zahlreiche Vorteile:

  1. Flexibles Arbeiten: Mitarbeiter können von überall aus arbeiten, was die Work-Life-Balance verbessert und den Talentpool erweitert

  2. Verbesserte Zusammenarbeit: Cloud-basierte Kollaborationstools fördern die teamübergreifende Zusammenarbeit

  3. Gesteigerte Produktivität: Moderne Tools automatisieren Routineaufgaben und ermöglichen effizienteres Arbeiten

Cloud-Transformation

Der Umstieg auf Cloud-Dienste kann die IT-Landschaft grundlegend verändern:

  1. Reduzierte Komplexität: Weniger lokale Infrastruktur bedeutet weniger Wartungsaufwand

  2. Erhöhte Agilität: Schnelleres Bereitstellen neuer Anwendungen und Dienste

  3. Verbesserte Ausfallsicherheit: Cloud-Dienste bieten in der Regel höhere Verfügbarkeit als lokale Systeme

Prozessoptimierung

Mit dem Wechsel zu modernen IT-Lösungen können auch Geschäftsprozesse optimiert werden:

  1. Prozessautomatisierung: Manuelle Prozesse können durch digitale Workflows ersetzt werden

  2. Datengestützte Entscheidungen: Besserer Zugang zu Daten und Analysetools ermöglicht fundierte Entscheidungen

  3. Erhöhte Kundenzufriedenheit: Verbesserte digitale Schnittstellen zu Kunden steigern die Kundenzufriedenheit

Kultureller Wandel

Die technologische Transformation kann auch einen kulturellen Wandel im Unternehmen anstoßen:

  1. Förderung von Innovation: Moderne Technologien ermöglichen das schnellere Testen neuer Ideen

  2. Attraktivität als Arbeitgeber: Zeitgemäße Arbeitsumgebungen sind wichtig für die Gewinnung junger Talente

  3. Zukunftsorientierung: Eine moderne IT-Infrastruktur signalisiert Zukunftsorientierung gegenüber Kunden und Partnern

Fallbeispiel: KMU aus dem Gesundheitssektor

Ein mittelständisches Unternehmen aus dem Gesundheitssektor nutzte das Windows 7 Ende 2020 als Anlass, um auf eine Cloud-basierte Infrastruktur umzusteigen. Die Ergebnisse nach zwei Jahren:

  1. 28% Reduktion der IT-Betriebskosten

  2. 35% weniger IT-bezogene Störfälle

  3. 22% höhere Mitarbeiterzufriedenheit mit der IT

  4. Deutlich verbesserte Möglichkeiten für mobiles Arbeiten während der Pandemie

Dieses Beispiel zeigt, wie ein erzwungener Technologiewechsel in eine strategische Chance umgewandelt werden kann.



Strategischer Migrationsplan: So gelingt der Umstieg

Ein erfolgreicher Umstieg von Windows 10 auf eine moderne Alternative erfordert sorgfältige Planung. Hier ist ein bewährter Ansatz, der Risiken minimiert und einen reibungslosen Übergang gewährleistet:

1. Bestandsaufnahme und Analyse (3-4 Wochen)

Der erste Schritt ist eine gründliche Inventarisierung und Analyse der bestehenden IT-Landschaft:

  1. Hardware-Inventar: Vollständige Erfassung aller Endgeräte mit technischen Spezifikationen

  2. Software-Inventar: Erfassung aller installierten Anwendungen und deren Nutzungshäufigkeit

  3. Abhängigkeitsanalyse: Identifikation von Abhängigkeiten zwischen Anwendungen und Systemen

  4. Anforderungsanalyse: Erfassung der funktionalen Anforderungen verschiedener Abteilungen

2. Strategieentwicklung (2-3 Wochen)

Basierend auf der Bestandsaufnahme wird eine maßgeschneiderte Migrationsstrategie entwickelt:

  1. Zielarchitektur definieren: Festlegung der künftigen IT-Infrastruktur

  2. Migrationspfad bestimmen: Entscheidung zwischen direktem Upgrade, Cloud-Migration oder Hybrid-Ansatz

  3. Priorisierung: Festlegung der Migrationsreihenfolge für Systeme und Anwendungen

  4. Zeitplan erstellen: Realistischer Zeitplan mit Meilensteinen

3. Pilotphase (4-6 Wochen)

Vor der unternehmensweiten Umstellung empfiehlt sich eine Pilotphase:

  1. Pilotgruppe auswählen: Technisch versierte Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen

  2. Testumgebung einrichten: Implementierung der Zielarchitektur in kleinem Maßstab

  3. Funktionsprüfung: Test aller geschäftskritischen Anwendungen

  4. Feedback sammeln: Rückmeldungen der Pilotnutzer zur Benutzerfreundlichkeit und Funktionalität

4. Schulung und Change Management (parallel zur Pilotphase)

Der Erfolg der Migration hängt maßgeblich von der Akzeptanz durch die Mitarbeiter ab:

  1. Schulungsprogramm entwickeln: Anpassung an verschiedene Nutzergruppen und deren Bedürfnisse

  2. Kommunikationsplan erstellen: Regelmäßige Updates zum Migrationsfortschritt

  3. Support-Strukturen aufbauen: Einrichtung von Anlaufstellen für Fragen und Probleme

  4. Multiplikatoren identifizieren: Schulung von Key-Usern, die Kollegen unterstützen können

5. Rollout (8-12 Wochen)

Der eigentliche Rollout erfolgt idealerweise phasenweise:

  1. Abteilungsweise Migration: Umstellung nach Abteilungen oder Funktionsgruppen

  2. Support vor Ort: Technischer Support direkt am Arbeitsplatz während der Umstellung

  3. Tägliche Statusmeetings: Regelmäßige Besprechung des Fortschritts und auftretender Probleme

  4. Rollback-Pläne: Vorbereitung von Rückfalllösungen für kritische Probleme

6. Stabilisierung und Optimierung (4-6 Wochen)

Nach dem Rollout folgt eine Phase der Stabilisierung und Optimierung:

  1. Performance-Monitoring: Überwachung der Systemleistung

  2. Problem-Management: Systematische Erfassung und Behebung von Problemen

  3. Feedback-Analyse: Auswertung der Nutzerrückmeldungen

  4. Feinabstimmung: Optimierung von Konfigurationen und Prozessen

7. Abschaltung der Legacy-Systeme

Der letzte Schritt ist die kontrollierte Abschaltung der alten Systeme:

  1. Datenmigration abschließen: Sicherstellen, dass alle Daten migriert wurden

  2. Compliance-Check: Überprüfung der Einhaltung rechtlicher Anforderungen zur Datenspeicherung

  3. Außerbetriebnahme: Systematische Außerbetriebnahme nicht mehr benötigter Systeme

  4. Dokumentation: Vollständige Dokumentation der neuen Infrastruktur

Zeitplanung

Der gesamte Migrationsprozess erstreckt sich typischerweise über 6-9 Monate, je nach Unternehmensgröße und Komplexität der IT-Landschaft. Angesichts des Support-Endes im Oktober 2025 sollten Unternehmen spätestens Anfang 2025 mit der Planung beginnen, um ausreichend Zeit für eine durchdachte Migration zu haben.



Cloud-Lösungen vs. lokale Systeme: Ein Kostenvergleich

Die Entscheidung zwischen Cloud-Lösungen und lokalen Systemen hat weitreichende finanzielle Implikationen. Ein detaillierter Kostenvergleich hilft, die wirtschaftlich sinnvollste Option zu identifizieren.

Kostenfaktoren bei lokalen Systemen

Bei lokalen Systemen fallen folgende Kosten an:

Einmalige Kosten

  1. Hardware-Anschaffung (Server, Speicher, Netzwerk)

  2. Software-Lizenzen (Betriebssysteme, Anwendungen)

  3. Implementierungskosten (Installation, Konfiguration)

  4. Schulungskosten

Laufende Kosten

  1. Hardware-Wartung und -Erneuerung (alle 3-5 Jahre)

  2. Software-Wartung und -Updates

  3. Stromkosten für Betrieb und Kühlung

  4. Raumkosten für Serverräume

  5. IT-Personal für Wartung und Support

  6. Backup und Disaster Recovery

  7. Sicherheitsmaßnahmen

Kostenfaktoren bei Cloud-Lösungen

Bei Cloud-Lösungen sieht die Kostenstruktur anders aus:

Einmalige Kosten

  1. Migrationskosten (Datenübertragung, Anpassungen)

  2. Schulungskosten

  3. Eventuell Netzwerk-Upgrades für höhere Bandbreite

Laufende Kosten

  1. Abonnementgebühren für Cloud-Dienste

  2. Datenübertragungs- und Speicherkosten

  3. Kosten für zusätzliche Cloud-Dienste

  4. IT-Personal für Administration (deutlich reduziert)

  5. Internetkonnektivität mit höherer Bandbreite

Konkretes Beispiel: 50-Mitarbeiter-Unternehmen über 5 Jahre

Betrachten wir ein konkretes Beispiel eines KMU mit 50 Mitarbeitern über einen Zeitraum von 5 Jahren:

Lokale Lösung mit Windows 11

  1. Hardware-Erneuerung: ca. 60.000 € (50 PCs à 1.200 €)

  2. Microsoft-Lizenzen: ca. 40.000 € (Windows + Office)

  3. Server-Infrastruktur: ca. 30.000 €

  4. IT-Personal: ca. 250.000 € (1 Vollzeitkraft über 5 Jahre)

  5. Wartung und Support: ca. 50.000 €

  6. Strom- und Raumkosten: ca. 25.000 €

  7. Gesamtkosten über 5 Jahre: ca. 455.000 €

Cloud-Lösung mit Desktop as a Service

  1. Thin Clients: ca. 25.000 € (50 Geräte à 500 €)

  2. Cloud-Abonnements: ca. 180.000 € (60 € pro Nutzer/Monat über 5 Jahre)

  3. Migrationskosten: ca. 40.000 €

  4. IT-Personal: ca. 125.000 € (0,5 Vollzeitkraft über 5 Jahre)

  5. Netzwerk-Upgrades: ca. 15.000

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